Die Daiwa-Ryū (大和流) ist – wie viele „Ryū“ (Schulen) in Japan – eine traditionelle Kampfkunstlinie (Koryū Bujutsu), deren Schwerpunkt je nach Lehrlinie leicht variieren kann (z. B. Jūjutsu, Aiki-Jūjutsu oder Waffentechniken). Diese Schulen gehören nicht zu den modernen Wettkampfsportarten, sondern sind traditionelle Übungssysteme zur Selbstverteidigung, Körperbeherrschung und Charakterbildung.

Regeln im Daiwa-Ryū
Da es sich um eine klassische Budo-Schule handelt, gibt es keine sportlichen Regeln im Sinne von Wettbewerben - stattdessen gelten traditionelle Dōjō-Regeln und Verhaltensgrundsätze.

Grundprinzipien im Training:
Respekt (Rei) gegenüber Lehrer (Sensei), Partner und Dōjō.

Sicherheit:
Techniken werden kontrolliert ausgeführt, kein Vollkontakt. Abklopfen (Tap-out) signalisiert Aufgabe oder Schmerzgrenze. Saubere Technik vor Kraft – Bewegungsfluss, Balance und Timing sind entscheidend.

Traditionelle Kleidung:
Meist Keikogi und Obi (Gürtel).

Hierarchie:
Schülergrade (Kyū) und Meistergrade (Dan) zeigen den Fortschritt.

Trainiert werden je nach Stilrichtung:
Würfe, Hebel, Würge- und Festlegetechniken. Abwehr gegen Angriffe mit oder ohne Waffen. Kontrolle und Entwaffnung

Wettbewerbe im Daiwa-Ryū
In der Regel keine offiziellen Turniere oder Wettkämpfe, da der Fokus nicht auf Sieg, sondern auf Technikbeherrschung und innerer Entwicklung liegt. Manche Dojō oder Verbände führen allerdings Vorführungen (Embu) durch – also öffentliche Demonstrationen traditioneller Techniken.

Diese Embu werden nicht bewertet wie Sportwettkämpfe, sondern dienen dem Erhalt, der Präsentation und dem Respekt vor der Tradition.

Ziel & Philosophie
Entwicklung von Körper, Geist und Charakter. Anwendung von Technik über Kraft – Kontrolle statt Gewalt. Bewahrung einer alten japanischen Kampfkunstlinie. Förderung von Achtsamkeit, Konzentration und Selbstdisziplin.

Im Daiwa-Ryū steht die Kunst der Selbstverteidigung, Kontrolle und inneren Ruhe im Vordergrund – nicht der sportliche Wettkampf.