Informationen, Regeln & Wettbewerbe
Ki Tai Jutsu ist ein faszinierendes, aber oft missverstandenes System, weil es in unterschiedlichen Schulen leicht unterschiedlich interpretiert wird.
Was ist Ki Tai Jutsu
Ki Tai Jutsu (氣体術) lässt sich grob übersetzen als „Kunst des Körpers und der Energie“ (Ki = innere Energie / Tai = Körper / Jutsu = Kunst oder Technik).
Es ist ein komplettes Selbstverteidigungs- und Kampfsystem, das Techniken aus klassischem Jiu-Jitsu, Karate, Aikido und modernen Selbstverteidigungssystemen kombiniert. Der Schwerpunkt liegt auf dem fließenden Zusammenspiel von Körpermechanik, Energieeinsatz und mentaler Kontrolle.
Inhalte des Ki Tai Jutsu
Das Training umfasst üblicherweise folgende Bereiche.
Schlag- und Tritttechniken (Atemi-Waza):
Angriffe auf vitale Punkte und Schwachstellen. Kombinationen aus Karate und Boxelementen.
Schwerpunkt:
Timing, Distanz, Präzision
Wurf- und Hebeltechniken (Nage- & Kansetsu-Waza). Techniken aus Judo und Aiki-Jitsu. Gegner durch Balancekontrolle und Hebelwirkung neutralisieren.
Bodenkampf (Ne-Waza):
Befreiungen, Kontrolle und Fixierungen am Boden. Einfache Selbstverteidigung aus der Bodenlage.
Waffenabwehr:
Messer, Stock, Gürtel, improvisierte Gegenstände.
Prinzip:
„Vermeiden, Kontrollieren, Neutralisieren“.
Ki-Training & innere Arbeit:
Atemtechniken und Körperwahrnehmung. Kontrolle der inneren Spannung (Ki-Fluss).
Ziel:
Ruhiger Geist, effiziente Bewegung.
Taktik und Selbstschutzszenarien:
Training realer Angriffsformen (Griffe, Schläge, Mehrpersonenangriffe). Anwendung der Techniken unter Stress. Deeskalation und rechtliche Grundlagen (Notwehrrecht).
Philosophie
Ki Tai Jutsu ist nicht primär Wettkampfsport, sondern Selbstschutz und Persönlichkeitsentwicklung. Es soll den bewussten Umgang mit Körper und Energie lehren. Ziel ist, sich und andere zu schützen, ohne unnötige Gewalt einzusetzen.
Regeln (Training & ggf. Sparring)
Da Ki Tai Jutsu kein Wettkampfsystem ist, gibt es keine offiziellen Turnierregeln oder Meisterschaften. Die „Regeln“ beziehen sich auf das Training und den Umgang mit Partnern.
Kontrollierte Technikausführung:
Keine vollen Treffer oder gefährlichen Hebel.
Respekt und Sicherheit:
Der Partner ist Trainingspartner, nicht Gegner. Klare Ansagen bei Schmerzen oder Kontrollverlust (z. B. durch Abklopfen).
Realistische, aber sichere Szenarien:
Etwa Angriff mit Messerattrappe, aber ohne reale Verletzungsgefahr.
Graduierungssystem (Kyu- und Dan-Grade) nach Technikprüfungen, nicht nach Wettkampferfolgen. Einige Schulen bieten kontrolliertes Randori (freies Üben) an, um Reaktionsfähigkeit zu testen – das ist aber kein Wettbewerb, sondern Übung im Fluss und Timing.
Mehr Infos auch unter:
https://ktj-deutschland.de