Vovinam Việt Võ Đạo ist eine vietnamesische Kampfkunst, die sowohl traditionelle als auch moderne Elemente umfasst. Sie wurde 1938 von Meister Nguyễn Lộc gegründet und ist heute weltweit verbreitet. Neben dem regulären Training gibt es auch einen strukturierten Regelkanon und verschiedene Wettkampfformen.
Regeln im Vovinam Việt Võ Đạo
Die Regeln im Vovinam hängen vom Kontext ab – also ob es sich um Training, Gürtelprüfungen oder Wettkämpfe handelt. Hier ein Überblick…
Allgemeine Trainingsregeln
Respekt:
Höflichkeit gegenüber Meister und Mittrainierenden ist essenziell.
Kleidung:
Der traditionelle blaue Anzug („võ phục“) ist Pflicht.
Begrüßung:
Das Vovinam-Grußritual (mit der Faust in der linken und der offenen Hand in der rechten, vor der Brust) ist zentral.
Disziplin:
Genauigkeit in Techniken, Pünktlichkeit und Selbstbeherrschung werden großgeschrieben.
Regeln bei Prüfungen
Es gibt ein farbiges Gürtelsystem (ähnlich wie im Karate oder Judo).
Blaugurt:
Schülergrade
Gelbgurt:
Lehrergrade
Roter Gürtel mit Streifen:
Meistergrade
Prüfungen beinhalten
Techniken (Angriff, Verteidigung, Befreiung), Quyền (Formen, vergleichbar mit „Kata“), Waffentechniken, Theorie (Philosophie, Geschichte, Etikette).
Wettbewerbe im Vovinam
Es gibt zwei Hauptarten von Wettbewerben:
Kỹ Thuật (Technik-Wettkämpfe)
Diese sind vergleichbar mit Formenläufen (wie Kata im Karate): Einzel-, Paar- oder Teamformen, Pflichtformen wie Long Hổ Quyền, Ngọc Trản Quyền, Song Luyện (Partnerformen), Waffenformen (z. B. mit Langstock oder Schwert).
Bewertet werden:
Präzision, Ausdruckskraft, Synchronisation (bei Paaren/Teams), Schwierigkeit der Techniken
Đối Kháng (Freikampf)
Kontaktkampf mit Schutzausrüstung (Helm, Weste, Tiefschutz, Schienbeinschutz), Eingeteilt nach Gewichtsklassen, Punktwertung durch saubere Treffer, Würfe, Kontrolle.
Verboten sind:
Tritte zum Kopf (je nach Alters- oder Erfahrungsstufe), Angriffe auf Rücken, Genitalien, Nacken, Nachschlagen bei gestopptem Kampf.
Internationale Wettbewerbe
Weltmeisterschaften (z. B. durch die World Vovinam Federation organisiert), Kontinentale Turniere (z. B. Europameisterschaften), Nationale Meisterschaften in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Vietnam etc., Alters- und Leistungsgruppen (z. B. Jugend, Erwachsene, Senioren).
