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Capoeira
(Kategorie: Kampfsport, Tanzsport | Ursprungsland: Angola, Brasilien)
(Übersicht Sportarten)

Auch beim Capoeira, einem brasilianischen Kampftanz, gibt es bestimmte „Regeln“ und Traditionen, die den Ablauf und die Durchführung der „Roda“ (dem Kreis, in dem die Capoeira-Praktizierenden miteinander interagieren) bestimmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten oder Kampfkünsten, die strikte formelle Regeln haben, ist Capoeira ein sehr kreativer und freier Ausdruck, der durch Respekt und die Wahrung von Traditionen geprägt ist.

Die Roda (der Kreis)
Die Roda ist das Zentrum des Capoeira. Es ist der Kreis, der von den Zuschauern oder anderen Praktizierenden gebildet wird, in dem zwei Capoeiristas gegeneinander spielen (also sich im „Kampf“ messen). Innerhalb der Roda gibt es Zeremonien und Traditionen, die den Ablauf der Interaktion leiten. Die Menschen außerhalb des Kreises singen und klatschen, was den Rhythmus und die Atmosphäre des Spiels bestimmt.

Respekt und Fairness
Respekt ist eine der zentralen Regeln in der Capoeira. Die Praktizierenden zeigen Respekt vor ihrem Partner und dem Lehrer (Mestre) sowie vor der Tradition. Auch wenn Capoeira wie ein Kampf aussieht, ist es in der Regel nicht aggressiv. Es geht mehr um ein Spiel als um einen wirklichen Kampf. Schläge sind kontrolliert und die Bewegungen sind oft tänzerisch und akrobatisch. Es wird nicht zugeschlagen, um den Partner zu verletzen. Ziel ist es, den anderen zu „überraschen“, aber ohne ihn tatsächlich zu verletzen.

Musik und Rhythmus
Die Musik ist von zentraler Bedeutung in der Capoeira. Sie wird von einer Gruppe von Musikern mit traditionellen Instrumenten wie der Berimbau (ein Bogeninstrument), der Pandeiro (Trommel), der Atabaque (Trommel) und anderen Instrumenten gespielt. Der Rhythmus der Musik bestimmt die Art des Spiels, das in der Roda gespielt wird. Es gibt verschiedene Musikstile, die unterschiedliche Arten von Bewegungen und Tempo im Spiel fördern…

Angola:
Langsame, kontrollierte Bewegungen, oft näher am Boden.

Regional:
Schneller, dynamischer und mit mehr akrobatischen Elementen.

Contemporânea:
Eine modernere Variante, die oft Elemente aus anderen Kampfkünsten oder Tanzarten integriert.

Die Bedeutung der „Jogo“ (das Spiel)
Das Jogo (Spiel) bezeichnet die Interaktion zwischen den beiden Capoeiristas in der Roda. Es geht darum, miteinander zu „spielen“ und nicht gegeneinander zu kämpfen. Das Spiel beinhaltet Fluchten, Täuschungen, Ausweichen und akrobatische Bewegungen, aber auch sehr viel Kreativität.

Ziele:
Die Hauptziele im Spiel sind:
Den Gegner zu täuschen oder zu überraschen.

Den eigenen Körper kontrolliert und kreativ zu bewegen.

Immer auf die Musik und den Rhythmus zu reagieren und im Einklang mit der Gruppe zu bleiben.

Der Begriff „Berimbau“ und das Verbot von Gewalt
Der Berimbau ist ein zentrales Instrument in der Musik der Capoeira und regelt den Rhythmus und das Tempo. Es gibt spezifische Töne und Regeln, die bestimmen, wie der Berimbau gespielt wird und welche Art von Spiel es fördert.

Frente (Front):
Der Berimbau spielt langsam, was eine ruhigere und kontrolliertere Spielweise fördert.

Meia-lua de compasso:
Ein schnellerer, akrobatischerer Rhythmus, der dynamische Bewegungen anregt.

Gewalt:
Capoeira ist nicht darauf ausgelegt, jemanden zu verletzen. Es gibt ein starkes Augenmerk auf das Vermeiden von harten Schlägen. Es geht mehr darum, den Partner mit geschickten Bewegungen zu überlisten und zu zeigen, dass man in der Lage ist, zu weichen, zu parieren oder auszuweichen.

Der Mestre (Lehrer) und der Hierarchiestatus
In der Capoeira gibt es eine Hierarchie, die durch das Tragen von Gürteln (Cordas) angezeigt wird. Die Rangordnung ist ein wichtiger Teil der Tradition:
Mestre (Meister) ist der höchste Rang.

Professor oder Instrutor sind niedrigere Ränge, die Schüler unterrichten können.

Die Schüler beginnen in der Regel mit einem Anfänger-Gürtel und arbeiten sich durch verschiedene Stufen, je nach Erfahrung und Können.

Der Mestre hat eine sehr respektierte Stellung, da er nicht nur die technischen Fähigkeiten der Capoeira beherrscht, sondern auch die Geschichte und Philosophie weitergibt.

Die Bedeutung von "Ginga"
Ginga ist der Grundpfeiler der Bewegungen in der Capoeira. Es ist eine rhythmische, pendelnde Bewegung des Körpers, die in nahezu jeder Capoeira-Technik vorkommt. Ginga ist die Grundlage des Spiels und ermöglicht es, in ständigem Fluss zu bleiben und auf den Partner zu reagieren. Die Ginga ist entscheidend, um im Spiel agil und flexibel zu bleiben. Der Fokus liegt darauf, den Körper ständig in Bewegung zu halten und nicht in einem festen Stand zu verharren.

Verhalten in der Roda
Die Interaktion in der Roda ist besonders wichtig. Zwei Capoeiristas, die in der Roda spielen, gehen respektvoll miteinander um. Das bedeutet:
Keine übermäßige Gewalt.

Immer die Bewegungen des Partners respektieren und auf ihn reagieren. Sich an den Rhythmus und die Musik anpassen.

Wenn ein Spieler zu aggressiv wird oder die Kontrolle verliert, wird der Mestre möglicherweise eingreifen und den Spielverlauf stoppen, um das Gleichgewicht zu wahren.


Capoeira ist mehr als nur ein Sport – es ist ein kreativer, respektvoller Austausch, der Kampfkunst, Tanz und Musik miteinander verbindet. Es gibt nicht viele formelle Regeln, wie bei einem traditionellen Sport, aber es gibt eine Reihe von unbeschriebenen Gesetzen:
Respekt gegenüber dem Partner und der Tradition.

Kreativität und Improvisation sind wichtig, aber es darf nicht zu aggressiv gespielt werden.

Musik und Rhythmus sind entscheidend, um das Spiel zu lenken.

Die Hierarchie und der Respekt vor dem Mestre sind von großer Bedeutung.

Capoeira ist sowohl ein physischer als auch ein kultureller Ausdruck, der die brasilianische Geschichte und Tradition widerspiegelt. Es ist ein Sport, der die Grenzen zwischen Tanz, Kunst und Kampf verschwimmen lässt.





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Capoeira
Kategorie
Kampfsport, Tanzsport
Ursprungsland
Angola, Brasilien
(Übersicht Sportarten)

Auch beim Capoeira, einem brasilianischen Kampftanz, gibt es bestimmte „Regeln“ und Traditionen, die den Ablauf und die Durchführung der „Roda“ (dem Kreis, in dem die Capoeira-Praktizierenden miteinander interagieren) bestimmen. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten oder Kampfkünsten, die strikte formelle Regeln haben, ist Capoeira ein sehr kreativer und freier Ausdruck, der durch Respekt und die Wahrung von Traditionen geprägt ist.

Die Roda (der Kreis)
Die Roda ist das Zentrum des Capoeira. Es ist der Kreis, der von den Zuschauern oder anderen Praktizierenden gebildet wird, in dem zwei Capoeiristas gegeneinander spielen (also sich im „Kampf“ messen). Innerhalb der Roda gibt es Zeremonien und Traditionen, die den Ablauf der Interaktion leiten. Die Menschen außerhalb des Kreises singen und klatschen, was den Rhythmus und die Atmosphäre des Spiels bestimmt.

Respekt und Fairness
Respekt ist eine der zentralen Regeln in der Capoeira. Die Praktizierenden zeigen Respekt vor ihrem Partner und dem Lehrer (Mestre) sowie vor der Tradition. Auch wenn Capoeira wie ein Kampf aussieht, ist es in der Regel nicht aggressiv. Es geht mehr um ein Spiel als um einen wirklichen Kampf. Schläge sind kontrolliert und die Bewegungen sind oft tänzerisch und akrobatisch. Es wird nicht zugeschlagen, um den Partner zu verletzen. Ziel ist es, den anderen zu „überraschen“, aber ohne ihn tatsächlich zu verletzen.

Musik und Rhythmus
Die Musik ist von zentraler Bedeutung in der Capoeira. Sie wird von einer Gruppe von Musikern mit traditionellen Instrumenten wie der Berimbau (ein Bogeninstrument), der Pandeiro (Trommel), der Atabaque (Trommel) und anderen Instrumenten gespielt. Der Rhythmus der Musik bestimmt die Art des Spiels, das in der Roda gespielt wird. Es gibt verschiedene Musikstile, die unterschiedliche Arten von Bewegungen und Tempo im Spiel fördern…

Angola:
Langsame, kontrollierte Bewegungen, oft näher am Boden.

Regional:
Schneller, dynamischer und mit mehr akrobatischen Elementen.

Contemporânea:
Eine modernere Variante, die oft Elemente aus anderen Kampfkünsten oder Tanzarten integriert.

Die Bedeutung der „Jogo“ (das Spiel)
Das Jogo (Spiel) bezeichnet die Interaktion zwischen den beiden Capoeiristas in der Roda. Es geht darum, miteinander zu „spielen“ und nicht gegeneinander zu kämpfen. Das Spiel beinhaltet Fluchten, Täuschungen, Ausweichen und akrobatische Bewegungen, aber auch sehr viel Kreativität.

Ziele:
Die Hauptziele im Spiel sind:
Den Gegner zu täuschen oder zu überraschen.

Den eigenen Körper kontrolliert und kreativ zu bewegen.

Immer auf die Musik und den Rhythmus zu reagieren und im Einklang mit der Gruppe zu bleiben.

Der Begriff „Berimbau“ und das Verbot von Gewalt
Der Berimbau ist ein zentrales Instrument in der Musik der Capoeira und regelt den Rhythmus und das Tempo. Es gibt spezifische Töne und Regeln, die bestimmen, wie der Berimbau gespielt wird und welche Art von Spiel es fördert.

Frente (Front):
Der Berimbau spielt langsam, was eine ruhigere und kontrolliertere Spielweise fördert.

Meia-lua de compasso:
Ein schnellerer, akrobatischerer Rhythmus, der dynamische Bewegungen anregt.

Gewalt:
Capoeira ist nicht darauf ausgelegt, jemanden zu verletzen. Es gibt ein starkes Augenmerk auf das Vermeiden von harten Schlägen. Es geht mehr darum, den Partner mit geschickten Bewegungen zu überlisten und zu zeigen, dass man in der Lage ist, zu weichen, zu parieren oder auszuweichen.

Der Mestre (Lehrer) und der Hierarchiestatus
In der Capoeira gibt es eine Hierarchie, die durch das Tragen von Gürteln (Cordas) angezeigt wird. Die Rangordnung ist ein wichtiger Teil der Tradition:
Mestre (Meister) ist der höchste Rang.

Professor oder Instrutor sind niedrigere Ränge, die Schüler unterrichten können.

Die Schüler beginnen in der Regel mit einem Anfänger-Gürtel und arbeiten sich durch verschiedene Stufen, je nach Erfahrung und Können.

Der Mestre hat eine sehr respektierte Stellung, da er nicht nur die technischen Fähigkeiten der Capoeira beherrscht, sondern auch die Geschichte und Philosophie weitergibt.

Die Bedeutung von "Ginga"
Ginga ist der Grundpfeiler der Bewegungen in der Capoeira. Es ist eine rhythmische, pendelnde Bewegung des Körpers, die in nahezu jeder Capoeira-Technik vorkommt. Ginga ist die Grundlage des Spiels und ermöglicht es, in ständigem Fluss zu bleiben und auf den Partner zu reagieren. Die Ginga ist entscheidend, um im Spiel agil und flexibel zu bleiben. Der Fokus liegt darauf, den Körper ständig in Bewegung zu halten und nicht in einem festen Stand zu verharren.

Verhalten in der Roda
Die Interaktion in der Roda ist besonders wichtig. Zwei Capoeiristas, die in der Roda spielen, gehen respektvoll miteinander um. Das bedeutet:
Keine übermäßige Gewalt.

Immer die Bewegungen des Partners respektieren und auf ihn reagieren. Sich an den Rhythmus und die Musik anpassen.

Wenn ein Spieler zu aggressiv wird oder die Kontrolle verliert, wird der Mestre möglicherweise eingreifen und den Spielverlauf stoppen, um das Gleichgewicht zu wahren.


Capoeira ist mehr als nur ein Sport – es ist ein kreativer, respektvoller Austausch, der Kampfkunst, Tanz und Musik miteinander verbindet. Es gibt nicht viele formelle Regeln, wie bei einem traditionellen Sport, aber es gibt eine Reihe von unbeschriebenen Gesetzen:
Respekt gegenüber dem Partner und der Tradition.

Kreativität und Improvisation sind wichtig, aber es darf nicht zu aggressiv gespielt werden.

Musik und Rhythmus sind entscheidend, um das Spiel zu lenken.

Die Hierarchie und der Respekt vor dem Mestre sind von großer Bedeutung.

Capoeira ist sowohl ein physischer als auch ein kultureller Ausdruck, der die brasilianische Geschichte und Tradition widerspiegelt. Es ist ein Sport, der die Grenzen zwischen Tanz, Kunst und Kampf verschwimmen lässt.




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