Der Wiener Walzer ist ein klassischer Gesellschafts- und Turniertanz und gehört zu den fünf Standardtänzen im Welttanzprogramm. Bei Wettbewerben im Tanzsport – wie z. B. bei der WDSF (World DanceSport Federation) oder dem DTV (Deutscher Tanzsportverband) – gelten für den Wiener Walzer präzise Regeln, die sich auf Technik, Musik, Figuren, Haltung und Bewertung beziehen.
Grundregeln für den Wiener Walzer im Wettbewerb
Tanzdauer & Musik
Taktart:
¾‑Takt
Tempo:
ca. 58–60 Takte pro Minute.
Dauer pro Tanz:
ca. 1,5 Minuten auf Turnieren.
Figuren und Technik
Nur Rotationen (Rechts- und Linksdrehungen), keine Stopps oder Posen. Wettbewerbe erlauben nur festgelegte Figuren („Restricted Figures“), abhängig von der Klasse.
Startklassem
Anfänger/D-Klasse, sehr begrenzt, Rechtsdrehung, Linksdrehung.
C/B-Klasse:
erweitert, Fleckdrehung, Überschlagsschritt.
A/S-Klasse (höchste):
offen (Open Class), choreografische Freiheiten, Kombinationen.
Haltung:
Ständige geschlossene Tanzhaltung ist Pflicht. Kein Öffnen der Tanzhaltung wie z. B. in Lateintänzen. Haltung muss stabil, elegant und raumgreifend sein.
Bewertungskriterien
Technik:
Fußarbeit, Haltung, Balance, Schwung.
Musikalität:
im Takt und zur Phrasierung passend tanzen.
Tanzhaltung:
symmetrisch, geschlossen, korrekt geführt.
Raumausnutzung:
rund um die Tanzfläche, nicht in der Mitte stehen bleiben.
Timing & Schwungverlauf:
Fehler wie Taktverlassen, Stolpern oder unsaubere Haltung führen zu Abwertungen.
Wettbewerbsformate im Tanzsport
Wiener Walzer ist Teil von:
Standard-Turnieren
Fünf Tänze:
Langsamer Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slowfox, Quickstep. Wiener Walzer ist dabei dritter Tanz in der Reihenfolge. Bewertet wird kombiniert über alle Tänze.
Einzelwertungen & Spezialformate
Wiener Walzer solo:
manchmal bei Galas, Bällen oder Showtanz als Einzelwettbewerb.
Formationstanz:
Gruppen tanzen synchron – Wiener Walzer oft Bestandteil
Amateur vs. Profi
Amateur:
nationaler/regionaler Fokus (DTV, Landesverbände).
Profi:
international (WDSF, WDC, Blackpool Dance Festival etc.).
Besonderheiten im Wiener Walzer
Kein „langsamer Teil“ – durchgängig im schnellen ¾‑Takt. Rotation ist zentral – im Uhrzeigersinn (Rechtsdrehung) wird bevorzugt.
Aufgrund der Geschwindigkeit:
hohe Anforderungen an Gleichgewicht, Haltung und Präzision.